Historische Transmissionsräder kehren an ihren Ursprungsort zurück

Die historischen Transmissionräder der alten Säge kehren nach langjähriger Zwischenlagerung wieder ans Aawasser zurück. Am neuen Oberwasserkanal, ganz in der Nähe ihres ursprünglichen Standorts, präsentieren sie sich im alten Glanz.

Eine lange Geschichte, die bis
ins 18. Jahrhundert reicht

Ähnliche Antriebsräder und Riemen aus früherer Zeit

Die Aawasserkorporation Buochs/Ennetbürgen trat 1836/37 am rechtsseitigen Aaufer an Melk Christen einen Bauplatz zum Betrieb einer Säge ab. Sie gaben ihm auch die Erlaubnis, zum Betrieb dieser Säge Wasser aus der Aa zu entnehmen. In der vorindustriellen Zeit wurden Wasserräder zum Antrieb von Maschinen eingesetzt. Auch Melk trieb seine Gattersäge über ein Wasserrad an. Zur Übertragung der zentral erzeugten Kraft am Wasserrad dienten Wellen aus Stahl oder Riemenscheiben (Räder aus Stahl oder aus Holz), die über Transmissionsriemen verbunden waren. Dieser ledrige Riemen überträgt die Kraft vom Wasserrad auf die Riemenscheiben. Wenn zwei Riemenscheiben den gleichen Durchmesser haben, drehen sie sich mit der gleichen Geschwindigkeit. Wird jedoch an einer Achse ein anderer Durchmesser als an der anderen verwendet, so ändert sich die Geschwindigkeit und es kommt zu einer Beschleunigung oder Verzögerung des Antriebes (wie bei einem Fahrrad). Dadurch konnte die Drehzahl der angetriebenen Maschine definiert werden.

Eine Turbine ersetzt die
alten Transmissionsräder

Zu welchem Zeitpunkt das Wasserrad an der Engelbergeraa durch eine Turbine ersetzt wurde, ist nicht bekannt. Auch nach dem Einbau der Turbine wurde die Gattersäge bis 1996 mittels Transmissionsriemen angetrieben. Anfang 1997 – mit dem Einzug der Schreinerei Würsch – standen die Transmissionsräder still. Die modernen Holzbearbeitungsmaschinen liessen keinen Riemenantrieb mehr zu.

Mit dem Beginn der Planung der neuen Überbauung war klar, dass die Räder an ihrem Ursprungsort bleiben sollen. Nach einer mehrjährigen Zwischenlagerung kehrten sie zurück. Zwar stehen sie immer noch still. Aber am neuen Oberwasserkanal in der Nähe ihres ursprünglichen Standortes präsentieren sie sich im alten Glanz.

Transmissionsrad an der Ennetbürgerstrasse vor Realisation der neuen Überbauung